Ein Interview mit Heidi Stadler
Heidi Stadler leitet gemeinsam mit Robert Maunder First Mallorca, eines der grössten Immobilienbüros auf Mallorca.
Frage: Frau Stadler, Sie haben 1995 als Zwei-Mann-Betrieb begonnen, heute gehört First Mallorca zu den großen Immobilienmaklern auf Mallorca. Wie kam es zu diesem Aufstieg?
Wir haben zur richtigen Zeit begonnen, in einer der stärksten Wachstumsphasen auf Mallorcas Immobiliensektor überhaupt, dessen Schwung weiter anhält. Mein Partner Robert Maunder und ich ergänzen uns wunderbar. Wir haben früher die halbe Welt kennen gelernt, Robert war als Entwickler von neuen Reiseprodukten im Fernen Orient, in Asien, Afrika und im Atlantik, unter anderem auf den Kanaren und Madeira, ich war auf Sri Lanka, Bali, in Südindien und Mexiko im Tourismus tätig. Während Robert ein Visionär ist, verfüge ich über Beharrlichkeit, bin auf Kontinuität ausgerichtet. Er achtet auf Expansion und Innovation, ich auf die Finanzen. Als Österreicherin habe ich von vornherein ein besseres Gespür für den deutsch-sprachigen Markt. Robert hat als Brite das Unternehmen auf dem englisch-sprachigen Markt stark aufgestellt. Das kam uns zugute, als vor ein paar Jahren die Zahl der deutschen Kunden zurückging und mehr Briten kamen.
Sie sprechen von Visionen. Was kommt als Nächstes?
Unseren Hauptsitz in Costa d`en Blanes haben wir vor acht Jahren bezogen und eröffneten ein Büro in Puerto de Andratx vor drei Jahren. Inzwischen führen wir dort auch die ApartmentBörse, wo der Kunde einige Hundert Apartments in Ruhe anschauen kann, die entlang einer Wand klar in Preiskategorien unterteilt sind, ähnlich wie in einem Supermarkt. Eine Internetbar gibt Zugang zu der jeweiligen Referenz der Wohnung, mit vollständiger Photogalerie. In Palma eröffnen wir ein Büro in der noblen Einkaufsmeile Jaime III. Von dort aus weiten wir unsere Aktivitäten im Stadtbereich ebenso wie für unsere Immobilien außerhalb, namentlich in Son Vida und im Südwesten aus. Die City von Palma hat noch ein großes Potenzial. Gerade bei den Top-Angeboten ist die Nachfrage hoch – inselweit. Wir hatten ein extrem verkaufsstarkes Jahr, gerade im Hochpreis-Bereich gab es enormes Wachstum und wir rechnen für 2008 mit weiteren Zuwächsen.
Hat der erhöhte Hypothekenzins Einfluss auf Ihre Umsätze?
Vor allem die britischen Kunden kaufen traditionell auf Basis einer Hypothek, das betrifft schwerpunktmäßig den Markt zwischen 300.000 und 900.000 Euro. Die Hypotheken sind nun teurer geworden, wie auch die Banken insgesamt vorsichtiger sind bei der Kreditvergabe, was dieses Marktsegment geschwächt hat. Das vergangene Jahr hat uns sehr wohlhabende Kunden beschert, die ohne Hypotheken kaufen. Wir haben aus unserem Portfolio von rund 1000 Objekten im vergangenen Jahr viele im Wert zwischen zwei und 10 Millionen Euro verkauft. Das tat seinen teil dazu, dass unser Geschäftsvolumen deutlich gestiegen ist.
Wird Mallorca das neue Saint Tropéz?
Das glaube ich nicht. Hier wird es immer einen breiten Fächer an Immobilienkunden geben. Viele Erstkäufer steigen gerne mit einem günstigeren Apartment in den Markt ein und vergrößern sich nach ein paar Jahren. Die Insel sollte ihren typisch mallorquinischen Charakter behalten, das macht ihren Reiz aus. Auch ein sehr wohlhabender Kunde stellt sich gerne in eine ganz normale Bar und liest die Zeitung bei einem Kaffee. Aber für den typischen Bausparer ist es bei den gestiegenen Preisen schwer geworden. Die Preise sind gestiegen und die Nachfrage hält an. Ein Apartment, das Sie heute für 500 000 Euro kaufen, werden Sie in ein paar Jahren mit Sicherheit mit deutlichem Gewinn verkaufen können. Es kommen ja Menschen aus ganz Europa, Deutsche, Briten, Skandinavier, Österreicher und zunehmend auch Osteuropäer. Die exzellente Infrastruktur, die Sicherheit, die multinationale Atmosphäre und die schöne Küste heben Mallorca da deutlich vom spanischen Festland ab und machen diese Insel so attraktiv. Wir reagieren auf die neue Nachfrage und haben Mitarbeiter eingestellt, die insgesamt elf Sprachen sprechen, darunter auch Dänisch, Tschechisch, Italienisch, Russisch...
Das ist eine Menge Service.
Der Service ist unser Markenzeichen. Der Kunde muss sich verstanden fühlen, dafür müssen wir uns ganz auf ihn einstellen und seine Bedürfnisse kennen, besonders die der Frauen, denn sie sind besonders wichtig für die Kaufentscheidung. Dafür brauchen wir exzellente Verkäufer, mit Festgehalt und nicht abhängig von Kommissionen, mit denen unsere Kunden gerne den Tag verbringen und denen sie vertrauen können. Wir schulen unsere 15 Verkäufer laufend, bald werden wir ein eigenes Schulungszentrum aufbauen und die Zahl der Verkäufer aufstocken. Wir setzen auf Langzeitbeschäftigungen und unternehmen Incentive-Reisen an Orte, die für ihre gute Dienstleistungsmentalität berühmt sind. Unsere Top-Mitarbeiter werden mit Wochenendreisen prämiert, mit beinahe dem gesamten Team unternahmen wir über Neujahr eine Luxusreise nach Thailand. Es gibt für mich kein größeres Kompliment als dieses, dass sich ein Kunde bei uns für den Service bedankt. Ein großer Teil unserer Erstkontakte kam im vergangenen Jahr über Empfehlungen zustande.
Wie wichtig ist das Mietgeschäft auf der Insel?
Wir haben diesen Service in den vergangenen zwei Jahren zusätzlich aufgebaut, um Kunden auch in der Übergangzeit betreuen zu können. Wir sind selbst überrascht, wie gut dieses Segment läuft. Manche Kaufinteressenten mieten zunächst, um die Insel kennen zu lernen, andere müssen während des Baus ihres Hauses unterkommen. Manche Kunden erwerben mehrere Immobilien, die sie dann zum Teil vermieten. Wir setzen nur auf langfristige Mietverhältnisse von mindestens sechs Monaten.
Welche langfristigen Pläne haben Sie?
In den nächsten zwei Jahren könnte noch eine fünfte Niederlassung im Südwesten Mallorcas dazukommen, langfristig wären noch drei Büros in anderen Teilen der Insel denkbar. Wir gehen bei unseren Expansionsplänen behutsam vor und prüfen die Standorte sehr fundiert, ob wir auch unseren gesamten Service dort anbieten können, bevor wir uns hundertprozentig für einen Markt entscheiden.
SERVICE FIRST
Die Buchstaben stehen wie griechische Säulen und mit der Krone im Firmenlogo gibt sich First Mallorca das Image eines Traditionsunternehmens. Das ist nicht unberechtigt, denn mit zwölf Jahren Erfahrung auf Mallorcas schnell wachsenden Immobilienmarkt zählt die Agentur bereits zu den erfahrensten und professionellsten Playern der Branche. Die Krone auf dem grünen Grund steht für Luxus und schlägt die Brücke zu Königreichen wie Großbritannien oder den skandinavischen Ländern. Auf diese Internationalität setzen die Unternehmens-Gründer, die Österreicherin Heidi Stadler und der Brite Robert Maunder. Ihre 40 festangestellten Mitarbeiter sprechen insgesamt elf Sprachen, auf der Webseite wirbt das Unternehmen unter anderem auf Dänisch, Schwedisch, Tschechisch oder Russisch.
Dabei gehört zur Firmenphilosophie, nicht nur Luxusanwesen anzubieten. Das Portfolio von rund 1000 Objekten umfasst Liegenschaften vor allem nach der Maxime eines ausgewogenen Preis-Leistungsverhältnisses. Bei der Betreuung ihrer Kunden setzen Stadler und Maunder auf den besten Service, als entscheidend für Kaufentscheidung bezeichnen sie die Lebensqualität und Investitionssicherheit. „Standort, Standort und nochmals Standort", nennt Maunder als Hauptkriterium für eine gute Immobilie. First Mallorca setzt daher bei der Kundenbetreuung auf ein Team versierter und gut informierter Verkaufsberater, denen ein doppelt so großer Unterbau an Jusristen, Marketing-Fachleuten, Finanz-Experten, Layoutern, Fotografen und Administrativkräften zur Seite steht. Vom Firmen-Hauptsitz in Costa den Blanes aus werden die Aktivitäten der Büros in Port dAndratx und Palma koordiniert. Das Angebot im halbjährig mit 50.000 Stück aufgelegten Katalog umfasst Villen, Fincas und Apartments imWert von 220.000 Euro bis zwölf Millionen Euro. Der Katalog bietet auch Informationen über Mallorca. First Mallorca hat ein Werbebudget, das über dem mancher anderer Agentur liegt, und wirbt in Printmedien in Großbritannien und Deutschland. First Mallorca schaltet in grossem Umfang Werbung in hochwertigen Bord-Magazinen meherer weltweiter Fluggesellschaften.